Es geht um die Wurst – Nein zur Liberalisierung!

Ginge es nach den bürgerlichen Parteien, sollen die Öffnungszeiten der Tankstellenshops vollständig liberalisiert werden. Die Verkäuferinnen und Verkäufer in Tankstellenshops sollen rund um die Uhr Tiefkühlpizzen, Bratwürste und co. verkaufen müssen. Deshalb haben Gewerkschaften, SP und Grüne gemeinsam mit kirchlichen Kreisen als Sonntagsallianz das Referendum dagegen ergriffen.

Anders als behauptet geht es den Befürworter/innen mehr als «nur» um Tankstellenshops. So haben sie bereits einen Vorstoss eingereicht, der das Sonntags- und Nachtarbeitsverbot für alle Läden vergleichbarer Grösse aufheben will. Dass die Stimmberechtigten dieser bürgerlichen Salamitaktik bei fast allen kantonalen Liberalisierungsvorlagen der vergangenen Jahre eine deutliche Abfuhr erteilt haben, scheint den Liberalisierungswütigen egal zu sein. Getreu ihrem Motto «der Kunde ist König» treten sie die Rechte der Arbeitnehmenden mit Füssen.

 

 

Die aktuelle GfS-Umfrage ist zwar erfreulich – eine knappe Mehrheit würde die Verschlechterung des Arbeitsgesetzes ablehnen. Gewonnen haben wir aber noch lange nicht. Den verwirrenden Plakaten, auf denen die Befürworter/innen die Legalisierung der Bratwurst anpreisen, müssen wir überzeugende Argumente entgegenhalten. Und diese stehen auf unserer Seite: Wie die kantonalen Niederlagen zeigen, will die Mehrheit keine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten. Zu Recht, denn längere Ladenöffnungszeiten gehen Hand in Hand mit noch schlechteren Arbeitsbedingungen für die Angestellten im Detailhandel.

 

 

Zerstückelte Arbeitszeiten, Arbeit auf Abruf und Samstagsarbeit sind bereits jetzt bittere Realität – und das zu Löhnen, die zum Leben nicht reichen. Kein Wunder, ist den Detailangestellten eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten ein Dorn im Auge. Unnötige Nacht- und Sonntagsarbeit ist familienfeindlich, erhöht den Stress und macht krank. Von einer solchen 24-Stunden-Arbeitsgesellschaft profitieren die Firmenbesitzer auf Kosten von uns allen anderen. Dagegen müssen wir uns gemeinsam wehren.

 
Mit einem klaren Nein am 22. September können wir verhindern, dass die erste Salamischeibe abgeschnitten wird.